Seoul ist die pulsierende Hauptstadt Südkoreas. Sie beeindruckt nicht nur mit ihrer Geschichte, sondern auch mit Kreativität, Offenheit und Lebendigkeit. Mein Besuch in Seoul war eine Reise in eine Stadt voller Kontraste – zwischen Tradition und Moderne, Tempelstille und Neonlicht, Streetfood und Hightech. Was man hier erlebt, lässt sich kaum in Worte fassen.
Mein erstes Highlight: Die Anreise
Die Anreise nach Seoul ist sehr angenehm und einfach. Schweizer:innen brauchen kein Visum, man muss lediglich vor der Reise eine e-Arrival Card online beantragen. Danach geht es ganz schnell: An der Passkontrolle werden keine Fragen gestellt, nur ein Foto gemacht und die Fingerabdrücke genommen. Vom Flughafen nimmt man am besten Uber. Die Fahrer sprechen meistens kein Englisch, das stört aber überhaupt nicht.
Inspire Resort
Wenn man nach dem Flug noch wach und fit ist, lohnt sich ein Besuch im INSPIRE Entertainment Resort – ein hochmodernes Resort mit Hotel, Entertainment, Wellness, Shopping und Veranstaltungen. Es ist nur einen Katzensprung vom Incheon International Airport entfernt und verfügt über genügend Schliessfächer für Gepäck. Ob du ein Green Panda Latte in der Horizon Lounge oder ein Spaziergang durch zahlreiche Läden geniesst – jede Ecke ist unglaublich schön.


Unbedingt sehen muss man Aurora – eine innovative, immersive Entertainment-Strasse, überdacht von einem 150 Meter langen LED-Display, das surreale Bilder zeigt. Jede Stunde gibt es dort eine beeindruckende Bild- und Soundshow. Wer dann noch nicht genug Entertainment hat, sollte man Le Space, die grösste interaktive Medienkunstausstellung Koreas, besuchen. Man taucht dort in eine andere Welt ein, voll mit leuchtenden Bildern, Videos und Lichtern.


Korean Barbecue und Beauty-Produkte in Myeongdong
Myeongdong ist bekannt als eines der wichtigsten Einkaufs-, Festumzugs- und Tourismusviertel Seouls. Die Strassen sind voll mit Beauty-Läden. In kleinen Geschäften wird man oft mehr zum Kaufen animiert, was eher untypisch für Korea ist, da Verkäufer sonst zurückhaltender sind. Kein Stress: Man kauft nur das, was man wirklich braucht. Wer ohne Druck einkaufen möchte, geht zu Olive Young – der grössten südkoreanischen Drogerie-, Gesundheits- und Schönheitskette.


Am Abend verwandelt sich das Viertel in ein Streetfood-Mekka. Diverse Stände mit Live-Küche laden zum Schlemmen ein. Man kann sich wunderbar auch nur dort verpflegen. Besonders empfehlen kann ich traditionelles Korean Barbecue in einem von zahlreichen Restaurants.

Olgas Tipps für Seoul
- Uber, NAVER Map und Papago Apps nutzen.
- Immer Pass dabei haben, so kann man Tax Free einkaufen (lies hier mehr).
- In Seoul darf man nirgendwo Trinkgeld geben, das ist eine Beleidigung.
- Google-Bewertungen muss man mit Vorsicht geniessen, Google funktioniert in Korea nicht so gut
- Restaurants am besten reservieren.
- Im Sommer einen Fächer dabei haben.
- Für Weinliebhaber:innen: Nicht jedes Restaurant serviert Wein. Lieber abklären und eine Flasche selber mitnehmen, man bezahlt dann nur Zapfengeld.
Gyeongbokgung Palast und MMCA
Wer sich für Kultur interessiert, sollte unbedingt den Gyeongbokgung Palast besichtigen – den grössten und bedeutendsten der fünf königlichen Paläste in Seoul. Der Palast wurde im Laufe der Geschichte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist er teilweise rekonstruiert und ein Symbol für Koreas Geschichte und Identität.


Direkt daneben befindet sich das MMCA – National Museum of Modern and Contemporary Art. Das Museum ist gross und bietet wechselnde sowie permanente Ausstellungen. Die Dauerausstellung zeigt die Entwicklung der zeitgenössischen koreanischen Kunst – ein Muss für Kunstliebhaber.

Sonnenuntergang in Gangnam
Wer kennt nicht den Song von Psy – Gangnam Style? Gangnam ist ein Stadtviertel Seouls, das als Symbol für Glamour, Popkultur und modernen Lifestyle gilt. Man kann hier viel erleben: shoppen, gut essen, Beauty-Treatments ausprobieren oder versteckte Speakeasy-Bars entdecken.

Mein Highlight war ein Sonnenuntergang im Banpo Hangang River Park. Abseits der hektischen Strassen findet man dort Ruhe. Man sieht zu, wie die Sonne hinter der Skyline von Seoul versinkt – ideal für ein Picknick oder einen Besuch im Biergarten. Nach Sonnenuntergang versammeln sich Einheimische und Touristen für die Rainbow Fountain Show gleich neben der Banpo-Brücke. Wenn es dunkel wird, schaffen über 200 Lichter die Illusion eines leuchtenden Regenbogens.


Karikatur-Zeichnung in Ikseon-dong
Ikseon-dong ist ein charmantes, historisches Hanok-Village (Hanok = traditionelles koreanisches Haus) mitten in Seoul. Das Viertel ist für seine besondere Mischung aus Tradition und Moderne bekannt. Hier findet man zahlreiche Cafés, kleine Shops mit niedlichen Souvenirs, Restaurants und Spielräume. Mein Highlight war der Kauf einer Karikatur in einem kleinen Atelier. Man bekommt hier nicht die typische Karikatur mit grosser Nase und überzeichneten Ohren, sondern eine sehr grafische, reduzierte Darstellung im asiatischen Stil.



Gwangjang-Markt
Der Gwangjang-Markt ist einer der ältesten und grössten traditionellen Märkte Koreas und vor allem für Streetfood bekannt. Besonders beliebt sind Bindaetteok (Mungobohnen-Pfannkuchen) und Mayak Gimbap (Mini-Reisrollen). Der Markt bietet authentische Einblicke in die koreanische Esskultur. Das Essen wird live zubereitet und man sitzt oft gemeinsam mit anderen an einem Tisch. Hier wurden sogar Szenen für Netflix-Produktionen gedreht. Neben Lebensmitteln gibt es eine Vielzahl weiterer Waren: Hanbok-Stoffe, Bettwäsche, Vintage-Kleidung. Besonders gefallen hat mir die grosse Auswahl an Haarschmuck.

Tamburins Flagship Store in Seongsu-dong
Seongsu-dong ist bekannt als trendiges Kulturviertel. Früher ein industrielles Zentrum, hat es sich zu einem kreativen Hotspot entwickelt. Charakteristisch sind die umgebauten Lagerhallen, in denen heute stilvolle Cafés, Boutiquen und Kunstgalerien Platz gefunden haben. Eine lebendige Street-Art-Szene und zahlreiche Pop-up-Stores machen das Quartier besonders für junge Kreative attraktiv. Oft wird Seongsu-dong als das „Brooklyn von Seoul“ bezeichnet – wegen seines einzigartigen Mixes aus industriellem Charme und moderner, künstlerischer Energie.
Mein Highlight dort war der Tamburins Store. Tamburins ist eine koreanische Kosmetikmarke, die sich der Verbindung von sinnlicher Kunst und Schönheit verschrieben hat. Der Laden dient auch als Art-Galerie und Kulisse für wechselnde Projekte. Derzeit kann man eine grosse Keramik-Pilzskulptur des Künstlerduos A.A.Murakami bestaunen, die Nebelringe ausstösst. Sie schafft eine surreale Atmosphäre und stellt den neuen Duft vor, der von der Idee eines Pilzes inspiriert ist, der seine Sporen freisetzt.

Lichtshow am Dongdaemun Design Plaza
Das Dongdaemun Design Plaza (DDP), auch bekannt als „Dream, Design and Play“, wurde von Stararchitektin Zaha Hadid entworfen, die für ihre futuristischen, geschwungenen Formen berühmt ist. Das Gebäude im Stadtteil Jung-gu sieht fast wie ein Raumschiff aus und besteht aus riesigen, silbrig schimmernden Aluminiumflächen. Es ist ein Kultur- und Designzentrum, das Ausstellungen, Modenschauen, Kunstinstallationen, Konferenzen und Messen beherbergt. Besonders eindrucksvoll ist die Lichtshow: Auf der Fassade erscheinen fliegende Augen, kraftvolle Wellen oder blaue Rosen, begleitet von futuristischen Sounds – ein hypnotisches Erlebnis.

Seoul ist vielfältig, bunt, inspirierend, lebendig – und noch so viel mehr. Übrigens: Der offizielle Tourismusslogan lautet Seoul my soul – und er trifft zu 100%. Meine Seele wurde tief berührt und ja: Ich komme wieder.