Wer glaubt, Campen sei etwas für Sparfüchse, ist noch nie drei Wochen mit dem Camper durch die USA gereist. Hohe Lebensmittelkosten, Benzin und Campingplätze sind je nach Ort unterschiedlich teuer. Ich hab den Kassensturz gewagt und lege euch meine Ausgaben offen.
Flug nach San Francisco
Man kommt ab 700 Franken von Zürich nach San Francisco und wieder zurück. Wir sind für 1’500 Franken Businessclass geflogen. Hier liest du, wie das geht.
- Kosten für Flüge: CHF 1’500 pro Person

Kosten für einen Wohnwagen
Die Wahl des Campers benötigt ein wenig Recherche. Wir haben mehrere Seiten verglichen und uns für die Liberty Lodge von roadsurfer entschieden. Die Wohnwagen, die uns unterwegs am häufigsten begegnet sind, waren von Cruise America, da gibt es aber einen Nachteil. Sie sind zwar per se günstiger, man zahlt aber einen Betrag pro Meile. Wer eine weite Reise plant, muss also mit hohen Kosten rechnen. Bei roadsurfer waren wir, was Meilen angeht, unbeschränkt, wir mussten einfach in den USA bleiben. Für 21 Nächte bezahlten wir 3’650 Franken.
- Camper mit Ausrüstung: CHF 3’650 (pro Person CHF 1’825)

So viel kostet Benzin
Was man für Benzin zahlt, variiert sehr nach Standort. In San Francisco ist Benzin wesentlich teurer, als in Utah auf dem Land. Insgesamt sind wir bei 398 Franken Benzinkosten rausgekommen.
- Ausgaben für 5.000 Meilen: CHF 398

Das haben Campingplätze gekostet
Es macht nicht nur vom Gefühl her einen Unterschied, ob man im Nationalpark auf dem Campingplatz schläft oder an einem voll ausgestatteten Campingplatz einer Kette, sondern auch im Preis. Letztere sind teurer, bieten aber den Vorteil, dass man Gemeinschaftsduschen nutzen kann, Wasser auffüllen darf, Grau- und Schwarzwasser entsorgen kann und eine Möglichkeit hat, Strom anzuschliessen. Die Kombination macht es aus. Ein Campingplatz im Nationalpark kostet zwischen 10 und 60 Dollar und variiert nach Ausstattung (manche haben einen Wasseranschluss).
Wichtig: Es gilt, wer zuletzt kommt, mahlt zuletzt. Reservierungen muss man hier machen. Eine Campingkette, die in den USA weit verbreitet ist, ist KOA. Ein Platz mit vollem Hook Up kostet zwischen 45 und 80 Dollar pro Nacht.
- Unsere Ausgaben für 21 Nächte: CHF 420

Ausgaben für die Verpflegung
Was ihr für die Verpflegung ausgebt, hängt natürlich stark von den Produkten ab, die ihr einkauft. Es ist ratsam, immer wieder nur für ein, zwei Tage einzukaufen, damit man am Ende keinen Haushalt auflösen muss. Ich war felsenfest überzeugt, dass ich drei verschiedene Saucen brauche, bis ich eines Besseren belehrt wurde. Hier lässt sich also Geld sparen und Foodwaste vermeiden.
Grundsätzlich hab ich folgenden Tipp: Einkaufen in den USA ist ein Genuss. Wer aber sparen will, geht zu Wallmart. Safeway und Target sind eher mit Migros und Coop zu vergleichen, Trader Joes ist die amerikanische Version von Allnatura. Es gibt so unfassbar tolle Sachen und eine riesige Auswahl, dass man locker drei Stunden in einem Laden verbringen kann. Arbeitet mit Einkaufslisten, erlaubt euch aber auch, durch die Gänge zu schlendern. Wichtig zu wissen: Frische Produkte sind in den USA teuer – wer selber kochen will, muss tiefer in die Tasche greifen.
- Durchschnittlicher Wocheneinkauf: CHF 180

Sonstiges
- Eintritt Antelope Canyon : CHF 77 pro Person
- Eintrittskarte Nationalparks: CHF 64
- Auswärts essen: CHF 200 pro Person
- E-SIM: CHF 30
Insgesamt haben mich die drei Wochen Ferien in den USA 5’054 Franken gekostet. Pro Tag entspricht das etwa 240.60 Franken. Es gab bei meiner Reise definitiv Sparpotenzial, vor allem bei den Einkäufen. Dennoch sollte man die Kosten nicht unterschätzen, auch wenn man «nur» Campen geht.