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Stell dir vor, du bist an einem ruhigen Ort. Für viele Menschen geht diese Traumreisen an Strände, Seen oder Flüsse. Der US-amerikanische Meeresbiologe Wallace J. Nichols hat diesem Phänomen einen Namen gegeben: Blue Mind Theory. Wenn der Mensch auf die Wellen des Meeres blickt, wird die Atmung plötzlich ruhiger, Stress rückt in den Hintergrund und es zählt nur das Blaue vor einem.

Was ist die Blue Mind Theory?

Die Blue Mind Theory beschreibt den mentalen Zustand, den Menschen in der Nähe von Wasser erleben. Nichols unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Bewusstseinszuständen:

  • Red Mind: Stress, Hektik, Überlastung des Alltags – zu spüren an überfüllten Orten und Megacitys.
  • Gray Mind: Erschöpfung, innere Leere, Burn-out.
  • Blue Mind: Ruhe, Gelassenheit und Klarheit – hervorgerufen durch die Nähe zu Wasser.

Der Anblick von Wasser, das Geräusch von Wellen oder sogar das Schwimmen lösen nachweislich positive neurologische Reaktionen aus. Gehirnareale, die für Glück und Kreativität verantwortlich sind, werden aktiviert.

Doch warum genau ist das gerade jetzt so relevant fürs Reisen? Weil Menschen heute gezielt nach Erholung suchen und das nicht nur für den Körper, sondern auch im Kopf. Wasser als zentrales Element der Reise wirkt auf Körper und Geist wie ein natürlicher Reset-Knopf: Es beruhigt, inspiriert und belebt zugleich.

Wie reise ich «blau»?

Nein, mit blau reisen ist nicht der Ballermann gemeint. „Nach der Blue Mind Theory reisen“ bedeutet, das Element Wasser bewusst in die eigene Reiseplanung einzubeziehen – nicht nur als Kulisse, sondern als zentralen Teil des Erlebnisses. Es ist ein wachsender Reise‑Trend, der weit über entspannten Strandurlaub hinausgeht.Das Magazin ELLE bezeichnet die Blue Mind Theory längst als Inspirationsquelle für bewusst geplante Wasserreisen. So kannst du die Theorie praktisch umsetzen:

1. Wähle ein Reiseziel bewusst ins Blaue

Statt dich nur nach Städten oder Sehenswürdigkeiten zu richten, suche dir Orte, an denen Wasser die Hauptrolle spielt: Meere, Seen, Flüsse oder Thermalquellen. Ob der Comer See, die isländische Blaue Lagune oder die Fjorde Norwegens – Wasser prägt deine Reiseerfahrung und verstärkt das Gefühl von Ruhe.

2. Plane Aktivitäten am Wasser

Die Blue Mind Theory lebt davon, dass du Wasser bewusst erlebst und das geht vor allem, mit Wassersport. Beliebte Aktivitäten am Wasser sind:

  • Schwimmen, Schnorcheln oder Tauchen
  • Kajak- oder SUP-Touren
  • Spaziergänge am Strand oder Wanderungen entlang eines Sees
    Es geht weniger um sportliche Leistung, sondern um den meditativen Flow im Kontakt mit Wasser.

3. In Achtsamkeit üben

Lege unterwegs Momente der Achtsamkeit ein: Handy ausschalten, die Wellen beobachten, tief einatmen. Wasser hat eine einzigartige Fähigkeit, uns ins Hier und Jetzt zu holen – nutze das für kleine Pausen der Stille.

4. Unterkünfte am Wasser buchen

Suche dir wenn möglich eine Unterkunft mit direktem Wasserzugang. Ein Hausboot, ein kleines Apartment am See oder ein Hotel am Meer verlängern das Blue-Mind-Gefühl bis in den Alltag der Reise hinein.

5. Nimm den Blue Mind nach Hause mit

Auch nach der Reise kannst du kleine „Blue-Mind-Rituale“ in deinen Alltag einbauen:

  • ein Abendspaziergang am Fluss in deiner Stadt
  • Wassergeräusche beim Meditieren oder Einschlafen
  • ein langes Bad als Mini-Auszeit

Die schönsten Orte, um die Blue Mind Theory zu prüfen

1. Lago di Como, Italien

Der Comer See ist ein Ort der Ruhe und Eleganz. Umgeben von den Alpen und malerischen Dörfern wie Bellagio oder Varenna kannst du hier beim Bootfahren oder einfach beim Blick auf das glitzernde Wasser den „Blue Mind“-Effekt spüren.

Umgeben von blau am Lago di Como.

2. Plitvicer Seen, Kroatien

Ein UNESCO-Weltnaturerbe mit türkisfarbenen Seen, Wasserfällen und Holzstegen. Hier verschmelzen Naturgeräusche und Wasserlandschaften zu einem perfekten Ort für Achtsamkeit und Entspannung.

Übers Wasser laufen bei einem blauen Spaziergang.

3. Island – Blaue Lagune

Die berühmte Blue Lagoon ist mehr als nur ein Thermalbad. Das warme, mineralhaltige Wasser inmitten einer Lava-Landschaft bietet nicht nur körperliche Entspannung, sondern auch geistige Klarheit – ein Paradebeispiel für Blue Mind.

Blauer als in Islands Blue Lagoon gehts kaum.

4. Bali, Indonesien – Tempel am Wasser

Ob am Meer, in Reisfeldern mit Bewässerungssystemen oder in heiligen Wasser-Tempeln wie Tirta Empul: Auf Bali ist Wasser allgegenwärtig und spirituell aufgeladen. Perfekt, um den meditativen Effekt des Elements bewusst zu erleben.

Meditative Entspannung kann man beim Wassertempel auf Bali erleben.

5. Schottland – Loch Lomond & The Trossachs

Ein stiller See inmitten rauer Highlands. Hier spürt man die erhabene Ruhe des Wassers, kombiniert mit einer wilden, steinigen Landschaft. Wandern am Ufer oder eine Kajaktour sind ideale Wege, in den Blue-Mind-Zustand zu kommen.

Wer hier übers Wasser gleitet kann die Blue Mind Theory bestätigen.

Jannina Stüben

Meine ideale Vacation ist die Flexication. Mal reise ich solo mit dem Rucksack durch indische Homestays, mal liege ich als Luxus-Hotelgast im Infinitypool auf Mauritius. Für mycation nehme ich die Welt, wie sie kommt – neugierig, flexibel und voller Leidenschaft.