Ich habe einen Monat in Sri Lanka verbracht. Das Hauptziel meiner Reise war eine Hundeauffangstation, in der ich Freiwilligenarbeit leistete. Nebenbei bin ich durch die Insel gereist und hab die unterschiedlichsten Seiten des Landes kennengelernt. Dabei erlebte ich viele Highlights, von Ayurveda bis hin zu Sonnenuntergängen über den magischsten Felsen, aber auch ein paar Touri-Traps, auf die ich beim zweiten Mal verzichten würde.
Von Zürich aus ging es für uns mit einem Zwischenstopp in Dubai nach Colombo. Noch bevor wir gelandet sind, wussten wir: Wir wollen nicht am Flughafen herumsuchen oder in Verhandlungen mit Tuktuk-Fahrern geraten. Also haben wir im Voraus über Real Lanka Holidays einen Fahrer gebucht – das hat sich gelohnt. Als wir ankamen, wartete er schon mit einem Schild auf uns, das Gepäck wurde eingeladen, die Fenster runtergekurbelt – los ging’s.
Sri Lanka in Zürich erleben und Flug gewinnen
Wünscht du dir auch manchmal, es gebe einen Trailer zu deiner Reise, damit du deine nächste Destination besser auswählen kannst? Am Zürcher HB findest du am 12. August von 11 bis 18 Uhr genau das für Sri Lanka in real live. Die Bahnhofshalle verwandelt sich in eine Insel der Ruhe, mit Silent Yoga Sessions, kulinarischen Spezialitäten, echtem Chaylon Tea sowie Dschungel-Vibes. Und: Du hast die Möglichkeit einen Flug mit Edelweiss von Zürich nach Colombo für dich und deine Begleitung zu gewinnen.
Es ist keine Voranmeldung nötig.
1. Halt: Sigiriya – märchenhafte Dorfgeschichten
Unser erstes Ziel: Sigiriya – ein kleines, fast schon märchenhaftes Dörfchen mitten im Landesinneren. Die Fahrt dorthin dauerte knapp drei Stunden und endete inmitten von sattem Grün. Unser Hotel, das Sigiriya Village, war von Anfang an ein Glücksgriff. Palmen, Vogelstimmen, ein Pool und – ganz wichtig – ein grandioses lokales Buffet. Es war unser erstes echtes Sri Lankan Food, und wir waren sofort verliebt: würzig, frisch, scharf – genau so, wie man’s sich wünscht (ausser die Schärfe, das war dann doch etwas zu doll).



Sigiriya selbst ist ruhig und nahezu verschlafen, aber irgendwie auch charmant. Natürlich ist der berühmte Lion Rock das Wahrzeichen von Sigiriya, aber wir haben ihn uns aus einer anderen Perspektive angesehen, als die meisten Tourist:innen. Statt ihn zu erklimmen – teuer (8000 Rupies – das sind über 20 Franken!), touristisch, zwei Stunden anstrengende Wanderung – sind wir dem Tipp eines Locals gefolgt und auf den Pidurangala Rock gestiegen. Eine viel kürzere Strecke (ca. 40 Minuten), dafür handelt es sich aber um eine abenteuerlichere Kletterpartie über Felsen.
Geheimtipp: Sonnenuntergang über dem Lion Rock
Der Preis von 500 Rupies zum Pidurangala Rock war auch ganz fair (umgerechnet 2 Franken). Aber der Ausblick? Der war magisch. Wir sind kurz vor Sonnenuntergang los gewandert und standen pünktlich auf dem Gipfel, als der Himmel über dem Lion Rock in allen Farben glühte. An dieser Stelle kurz ein Spoiler: Das war die schönste Aussicht unserer gesamten Reise.



Auf dem Rückweg wurde es dann doch noch abenteuerlich, denn die wenigen Weglichter wurden plötzlich dunkel, als wir am Startpunkt standen. Mit Handy-Taschenlampen und einer Portion Adrenalin ging es zurück durchs dunkle Dickicht.
Kleiner Tipp: Für die vielen süssen Strassenhunde unterwegs unbedingt ein paar Marie Biscuits mitnehmen. Sie freuen sich über jeden Krümel.


2. Halt: Kandy – eine Stadt im Trubel und Chaos
Am nächsten Morgen brachte uns unser Fahrer weiter nach Kandy. Insgesamt waren es rund drei Stunden Fahrt, doch der Ausblick war wunderschön. Wir kamen vorbei an der grünen Landschaft, an riesigen Reisfelder, Palmen, TukTuks – und dann waren wir mittendrin in einer der geschäftigeren Städte des Landes.
Unser Hotel – Lakewood Residence – war ganz okay. Die steile Einfahrt mit Rollkoffern war eher nervig als charmant, aber das Personal war hilfsbereit. Was Kandy betrifft: Der Vibe war für uns nicht so ganz da. Es war trubelig, unübersichtlich, irgendwie anstrengend – aber dann kam einer dieser Glücksmomente auf Reisen: Ein freundlicher TukTuk-Fahrer sprach uns an, ob wir Lust auf eine kleine private Sightseeing-Tour hätten. Und so begann einer unserer schönsten Tage während der Reise mit dieser unverhofften Begegnung.

Wir besuchten den Asgiri Maha Tempel, hatten von dort aus einen fantastischen Blick über die Stadt, und unser Fahrer kaufte uns unterwegs frisches lokales Obst – Mangosteen und Rambutan. Ich vermisse den Geschmack, seit ich zurück in der Schweiz bin. Der Tempel selbst war ein echtes Erlebnis, die bunten Malereien sind ganz anders, als wir sie kennen und erzählen zahlreiche Geschichten.




Danach ging’s in eine kleine Herbal Farm, in der uns Ayurveda auf eine völlig neue Art nähergebracht wurde. In Sri Lanka hat die Heilkunst einen hohen Stellenwert in der Medizin, natürlichen Pflanzen, wie Kurkuma helfen gegen diverse Krankheiten, für die wir hier immer chemisches Zeug benutzen. Auch die Krebsvorsorge, Diabetes oder Neurodermitis werden mit Ayurveda behandelt. Wir halfen beim Kochen eines Currys mit frisch gepresster Kokosmilch und liessen uns am Ende sogar auf eine ayurvedische Massage ein. Die letzte Station war eine Holzschnitzerei, ein kleines Familienunternehmen – ich konnte nicht widerstehen und ergatterte einen kleinen Holz-Elefanten mit, der nun mein Schuhregal ziert.





Eine Reise in die Höhe
Am nächsten Tag stand der Aufstieg auf den Ambuluwawa Tower an – eine Mischung aus Abenteuer und Mutprobe. Wer Höhenangst hat, sollte sich gut überlegen, ob der Aufstieg das richtige ist. Die Treppen werden Richtung Spitze schmaler und schmaler. Aber wer es nach oben schafft, wird mit einem unfassbaren Rundumblick über die grüne Landschaft belohnt.



Anschliessend ging es noch in eine Tee-Fabrik, wo wir eine kleine Tour bekamen und Schritt für Schritt sehen konnten, wie der weltberühmte Ceylon-Tee produziert wird – vom frischen Blatt bis zum getrockneten Teekrümel. Zum Schluss durften wir verschiedene Sorten probieren: Golden Tea, Black Tea und Green Tea. Zum krönenden Abschluss – zumindest für Instagram – machten wir einen kurzen Stopp im Royal Botanical Garden. Ganz ehrlich: Abgesehen von der ikonischen Palmenallee fanden wir ihn eher unspektakulär. Die Teeverkostung hat sich aber gelohnt.



3. Halt: Unawatuna – die Vielseitigkeit eines Landes
Von Kandy ging es weiter nach Unawatuna. Die Fahrt war lang (rund fünf Stunden), aber es hat sich gelohnt. Obwohl Juli offiziell zur Monsunzeit gehört, war Unawatuna der Strandort, der uns am meisten begeistert hat. Sanfte Wellen, ein weiter Sandstrand, kleine Shops, Cafés, Boutiquen, Streetfood, Bars – das volle Programm. Für uns wurde der Ort zur Base für drei Wochen. Nicht nur, weil wir in der Nähe ein Projekt gemacht haben, sondern weil es sich einfach gut angefühlt hat, dort zu sein. Der Sonnenuntergang am Strand war jeden Abend anders – von Pink zu Lila zu Azurblau – ein echtes Farbspektakel.




Von Unawatuna aus unternahmen wir mehrere Tagestrips – zum Beispiel nach Galle, wo das alte Fort mit seinen kolonialen Mauern definitiv sehenswert ist. Oder nach Mirissa, wo wir auf den Parrot Rock kletterten – durch knietiefes Wasser, rutschige Felsen, aber am Ende mit Aussicht. Der berühmte Coconut Tree Hill war hübsch, aber für uns kein Muss.
Ziel der Reise: SOS Hundeheim
Ganz anders dagegen der Besuch im Animal SOS Hundeheim in Ahangama. Ich war dort drei Wochen als freiwillige Helferin und kann einen Tagesbesuch wärmstens empfehlen. Es ist bewegend, wie viel Liebe und Fürsorge dort in jeden Hund gesteckt wird. Es ist zwar emotional eine Herausforderung, aber man unterstützt etwas so Tolles.







Ein absolutes Must-do war auch unsere selbst organisierte Safari im Yala Nationalpark. Wir sind zunächst mit einem Uber in die Nähe des Parkeingangs gefahren und hatten im Voraus eine Tour über Yala Safari Sri Lanka gebucht. Das Beste daran: Wir hatten den ganzen Jeep für uns alleine statt einer Gruppentour – ein echtes Luxusgefühl mitten im Dschungel.
Unser Fahrer war nicht nur super sympathisch, sondern gab uns unterwegs auch immer wieder spannende Infos zu den Tieren und der Umgebung. Gesehen haben wir: Leoparden (!), Elefanten, Krokodile, ein Lippenbär, Wasserbüffel und unzählige Vogelarten.






Unsere kulinarischen Lieblinge in Unawatuna? Zum Frühstück das Society (Avocadotoast zum Niederknien), abends das TukTuk Restaurant für Currys oder Hawaya für echte neapolitanische Pizza. Für letzteres lassen wir uns nicht verurteilen, wir waren immerhin einen Monat dort und da kann einen schon mal etwas Heimweh nach Dolce Vita überkommen. Und für einen Drink? Ganz klar: The Hideout.




4. Halt: Ella – eine Reise mit Hindernissen
Weiter ging es nach Ella, die Fahrt dahin war zwar nur fünf Stunden lang, aber auch fünf Stunden kurvig – mir war selten so schlecht wie an diesem Tag. Ella liegt höher, eingebettet in grüne Berge, mit dieser frischen, kühleren Luft, die einem direkt durchatmen lässt.
Unser Hotel lag ideal, um direkt zu Fuss zur berühmten Nine Arches Bridge zu wandern. Die Brücke ist ein ikonischer Ort – nur: Der Zug kam nicht. Wir warteten über eine Stunde, mussten dann aus Angst vor Dunkelheit zurücklaufen, und natürlich hörten wir den Zug, kaum waren wir wieder oben. Typisch.




Am nächsten Morgen wanderten wir auf den Little Adam’s Peak. Eine moderate Wanderung mit traumhafter Aussicht. Später am Tag fuhren wir noch zu den Ravanna Falls. So richtig umgehauen hat uns der Wasserfall nicht – für einen kurzen Stopp am Wegesrand war es aber perfekt. Den letzten Tag in Ella verbrachten wir einfach in der Stadt, bummelten durch Boutiquen, schlenderten durch Souvenirshops und liessen den Abend am Hotelpool ausklingen.




5. Halt: Negombo und Colombo – ein Tag reicht
Für unsere letzte Nacht wählten wir Negombo, nur 20 Minuten vom Flughafen entfernt – ideal für einen stressfreien Abschied. Unser Hotel, das Camelot Beach Hotel, war direkt am Meer, hatte zwei Poolanlagen und fühlte sich an wie das perfekte letzte Kapitel. Wir gönnten uns Ruhe, gutes Essen und einen Tagesausflug nach Colombo, wo wir ein letztes Mal das volle Sri Lanka‑Feeling einatmeten: laut, chaotisch, lebendig. Es war spannend, die Hauptstadt gesehen zu haben, aber mehr als einen Tag hätte ich dort nicht bleiben wollen.



Was du vor der Reise wissen solltest
So kommst du von A nach B
Für längere Distanzen – also alles, was über eine Stunde Fahrt hinausgeht – lohnt es sich kaum, mit dem Tuk-Tuk zu fahren. Die Fahrzeuge sind offen, laut, ziemlich wackelig und ehrlich gesagt nicht für lange Fahrten gemacht. Für kurze Wege, vor allem innerhalb von Städten, waren sie hingegen unser liebstes Fortbewegungsmittel.
Bei den langen Strecken haben wir die Preise mehrfach verglichen – ob Uber, PickMe oder Private Driver – und sind fast immer mit einem Fahrer günstiger und sicherer unterwegs gewesen. Gerade in ländlicheren Gegenden funktioniert Uber oft nicht oder man wartet ewig auf ein verfügbares Fahrzeug. Mit einem vorab gebuchten Fahrer hat man hingegen Ruhe, Komfort und Pünktlichkeit. Wir haben alle Fahrten über Real Lanka Holidays organisiert und waren jedes Mal zufrieden.
Achtung: Tuk-Tuk-Fahrer an der Strasse verlangen gerne das Doppelte oder Dreifache – mit dem PickMe-Preis in der Hand hast du einen perfekten Verhandlungspunkt.
Cash oder Karte?
„Ohne Bargeld läuft da gar nichts“, sagte man uns vor der Reise immer wieder. Ganz so extrem war es dann aber doch nicht. In vielen Restaurants – auch kleineren – und fast allen Supermärkten konnten wir mit Karte zahlen. In touristischen Gegenden ist Kartenzahlung meist kein Problem aber es kommt ab und zu eine kleine prozentuale Gebühr dazu. Sobald es jedoch in weniger besuchte Regionen geht oder du bei Privatpersonen wie Fahrern oder an Marktständen zahlst, kommst du um Bargeld nicht herum.
Besonders bei Fahrten mit dem Private Driver oder Tuk-Tuk über die App brauchst du immer Bargeld. Zwar kann man bei PickMe auch seine Kreditkarte hinterlegen, aber viele Fahrer akzeptieren dann die Fahrt nicht – sie wollen Cash auf die Hand. Deshalb unser Tipp: Immer ein paar Tausender in der Tasche haben. Geld abheben kannst du problemlos an den meisten ATMs – achte nur auf mögliche Gebühren deiner Bank.
Allgemeines
Dann gibt es noch ein paar Dinge, die man vorher nicht unbedingt weiss – aber wissen sollte. Zum Beispiel: Affen. Ja, sie sehen süss aus. Nein, sie sind nicht harmlos. Wir hatten es mehrmals, dass uns Affen zu nah kamen, Taschen inspizierten oder versuchten, uns Snacks zu klauen. Manche werden aggressiv – also: Essen gut verstauen und Sonnenbrillen festhalten.
Local Food
Köstlich – aber oft sehr scharf. Und was für die Locals „nicht scharf“ ist, bringt uns schon ins Schwitzen. Mein Tipp: Immer „not spicy“ oder „less spicy“ dazusagen – auch wenn du gut mit Schärfe klarkommst. Und für empfindliche Mägen: Magenschonende Tabletten einpacken. Die Gewürze sind intensiv, teilweise ungewohnt, aber unglaublich aromatisch. Mein liebstes Local Food war übrigens: Linsen-Curry mit Reis, Kottu und fried rice oder noodles.
Ein absolutes No-Go: Leitungswasser trinken. Bitte nicht. Auch nicht beim Zähneputzen, wenn du empfindlich bist. Wir haben es durchgezogen, selbst das Zähneputzen nur mit Flaschenwasser zu machen – sicher ist sicher.
Sicherheit als Frau
Wir waren zu zweit unterwegs – zwei junge Frauen – und ich muss sagen, wir haben uns fast durchgehend wohl gefühlt. Natürlich wurden wir in grösseren Städten wie Colombo oder Kandy mehr angestarrt oder manchmal angesprochen, aber es war nie übergriffig oder unangenehm. Die meisten Locals waren freundlich, hilfsbereit und zurückhaltend. Wenn man ruhig, respektvoll und selbstbewusst auftritt, kommt man gut durch. Sri Lanka ist in unseren Augen ein gutes Reiseziel für Frauen – auch wenn man auf gewisse Dinge achtet.
Internet
Wir haben direkt am Flughafen in Colombo eine SIM-Karte mit 50 GB gekauft – Anbieter: Dialog. Eine super Entscheidung. Das Netz war fast überall stabil, und mit der App konnte man jederzeit checken, wie viel Datenvolumen noch übrig ist. Man fühlt sich einfach sicherer, wenn man jederzeit ein Navi oder eine Übersetzungs-App parat hat.