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Reisende achten zunehmend auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Handelns. Laut aktuellen Daten möchten immer mehr Menschen nicht nur neue Orte entdecken, sondern auch einen positiven Beitrag leisten, die bereisten Destinationen nachhaltig unterstützen und soziale Verantwortung übernehmen.

Von Naturbewusstsein zum Gemeinschaftssinn

Eine aktuelle Studie von Booking.com beleuchtet, wie sich das Verständnis von nachhaltigem Reisen in den letzten Jahren gewandelt hat. Während in der Vergangenheit oft der Umweltschutz im Vordergrund stand, rücken heute auch soziale Aspekte in den Fokus: Über die Hälfte der Befragten (53 %) ist sich mittlerweile bewusst, dass Reisen sowohl ökologische als auch gesellschaftliche Auswirkungen hat.

Besonders erfreulich: 69 % der Reisenden wünschen sich, dass die Orte, die sie besuchen, nach ihrer Abreise in einem besseren Zustand sind als zuvor. Dieser Wunsch zeigt, dass Nachhaltigkeit heute mehr ist als ein Trend – sie ist ein persönliches Anliegen geworden.

Vor Ort zu helfen ist für viele ein persönliches Anliegen geworden.

Die Sicht der Einheimischen

Die Studie untersuchte nicht nur die Perspektive von Tourist:innen, sondern auch die Wahrnehmung der Einheimischen. 57 % von ihnen empfinden den Tourismus grundsätzlich als positiv – doch sie benennen auch die Schattenseiten: Verkehrsprobleme, Müll, überfüllte Orte und steigende Lebenshaltungskosten.

Interessanterweise fordern nur 16 % der Befragten eine Begrenzung der Touristenzahlen. Stattdessen wünscht sich die Mehrheit Investitionen in Infrastruktur – etwa in den öffentlichen Verkehr, das Abfallmanagement und den Schutz der Natur. Eine klare Botschaft: Nachhaltiger Tourismus sollte nicht auf Verzicht basieren, sondern auf einem ausgewogenen Miteinander.

Eine Verhaltensänderung bei Touristen ist erwünschter als eine Einschränkung des Tourismus.

Bewusst reisen heisst lokal handeln

Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Drei Viertel der Reisenden (73 %) möchten, dass ihr Geld direkt den lokalen Gemeinschaften zugutekommt. Authentische Erlebnisse, Respekt vor Traditionen und Unterstützung lokaler Betriebe rücken immer mehr in den Vordergrund. Damit entwickelt sich ein neuer Reisestil – einer, der nicht nur konsumiert, sondern zurückgibt.

Verhaltensweisen wie das Abschalten von Klimaanlagen bei Abwesenheit oder das Meiden überfüllter Orte sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, sondern Alltag für viele Reisende. Auch der Wille, alternative Reisezeiten zu wählen oder weniger bekannte Destinationen zu entdecken, nimmt zu.

Technologie als Wegbereiterin für Wandel

Booking.com sieht in der Zukunft einen grossen Hebel in der Technologie. Künstliche Intelligenz und digitale Tools könnten dazu beitragen, Reisende besser mit lokalen Gemeinschaften zu vernetzen und die positiven Effekte des Tourismus gleichmässiger zu verteilen. Zudem teilt das Unternehmen mit, verstärkt auf die Sichtbarkeit nachhaltiger Unterkünfte und auf Schulungen für Gastgeber:innen zu achten. Denn soziale Verantwortung beginnt bei jedem einzelnen von uns. Es geht nicht nur darum, wie wir reisen – sondern auch, warum und mit welchem Bewusstsein. Wer lokal denkt, global handelt und mit Respekt unterwegs ist, kann dafür sorgen, dass Reisen auch in Zukunft eine Bereicherung bleibt – für Gäste wie für Gastgeber:innen.

Nachhaltiger unterwegs dank KI.
Jannina Stüben

Meine ideale Vacation ist die Flexication. Mal reise ich solo mit dem Rucksack durch indische Homestays, mal liege ich als Luxus-Hotelgast im Infinitypool auf Mauritius. Für mycation nehme ich die Welt, wie sie kommt – neugierig, flexibel und voller Leidenschaft.

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Stephan LendiStephan Lendi9. Mai 2025