Wenn mich jemand fragt, was der schönste Ort war, den ich ja bereist habe, muss ich keine Sekunde überlegen: Hawaii – und ganz besonders Oʻahu. Diese Insel hat 2023 mein Herz im Sturm erobert. Die atemberaubende Natur, die wilden Küsten, die unvergleichlichen Strände und die tief verwurzelte Kultur – noch heute träume ich davon. In diesem Bericht nehme ich dich mit auf meine siebentägige Reise durch Oʻahu – voller Abenteuer, Traumstrände und Insider-Tipps für dein eigenes Inselerlebnis!
Where to stay: Waikīkī
Wir haben uns für ein charmantes Airbnb im Herzen von Waikīkī entschieden. Die herzige Unterkunft war die perfekte Mischung aus Komfort und zentraler Lage – morgens wachten wir mit Blick auf die Skyline von Honolulu auf, abends hörten wir sanftes Wellenrauschen. Bonus-Tipp: Miete unbedingt ein Auto! So kannst du die Insel in ihrer vollen Pracht erleben und bleibst flexibel.


Tag 1: Ankommen & den Waikīkī-Flair erleben
Nachdem wir am Abend zuvor in Oʻahu angekommen waren, erwachten wir voller Vorfreude zu unserem ersten richtigen Tag in Waikīkī. Der erste Blick auf die Stadt bei Tageslicht war überwältigend: Der Spaziergang entlang des berühmten Waikīkī Beach – vom Ala Wai Boat Harbour bis zur Duke-Kahanamoku-Statue – fühlte sich an, als wären wir in einer Traumwelt. Die Bilder, die wir zuvor gesehen hatten, hatten uns zwar eine Vorstellung vermittelt, doch die Realität übertraf alles: Das türkisfarbene Wasser, die sanften Wellen, die vor den ikonischen Hochhäusern brechen, und die entspannte Atmosphäre machten den Moment perfekt. Es war unser erster richtiger Eindruck von Hawaii bei Tageslicht – und er war schlichtweg magisch.
Doch Oʻahu hat auch eine andere Seite. Am Nachmittag besuchten wir Pearl Harbor, einen Ort, an dem die Schönheit der Insel für einen Moment in den Hintergrund rückt. Wer hierher kommt, wird unweigerlich mit der Geschichte dieses Ortes konfrontiert: Am 7. Dezember 1941 griff die japanische Marinebasis Pearl Harbor an – ein Ereignis, das die USA in den Zweiten Weltkrieg zog. Vor Ort zu sein, machte die Tragweite dieses Moments spürbar. Besonders das Mahnmal über dem Wrack der USS Arizona hat mich tief bewegt – ein stiller, eindrucksvoller Gedenkort, der an die fast 1.200 Menschen erinnert, die hier ihr Leben verloren.
Den Tag liessen wir mit einem spektakulären Panorama ausklingen: Vom Tantalus Lookout aus genossen wir einen Sonnenuntergang, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Während die untergehende Sonne Honolulu in warme Orangetöne tauchte und der Ozean in der Ferne glitzerte, wurde mir bewusst, wie vielfältig dieser erste Tag war – von tropischer Unbeschwertheit bis hin zu tiefgehender Geschichte. Eines war sicher: Oʻahu hatte mich schon jetzt in seinen Bann gezogen.







Tag 2: Wanderungen, Strände & Abenteuer
Unser Tag begann früh mit dem Koko Head Crater Hike – ein steiler, kräftezehrender Aufstieg, der sich mit einer spektakulären Aussicht mehr als auszahlt. Vorsicht: Wer sich auf diesen Weg begibt, wird mich vielleicht verfluchen! Über 1.048 extrem steile Stufen, die aus alten Eisenbahnschienen des Zweiten Weltkriegs bestehen, führten uns fast senkrecht den Krater hinauf. Schon nach wenigen Minuten brannten die Oberschenkel, und der Schweiss tropfte – aber aufgeben war keine Option.
Besonders eine Stelle verlangte mir einiges ab: Hier gab es keinen festen Untergrund mehr, nur noch die Eisenbahnschwellen über einem offenen Abgrund. Für Menschen mit Höhenangst (so wie mich!) kann das eine echte Überwindung sein. Zum Glück gab es eine alternative Route, bei der man sich durch Büsche und Äste kämpfen konnte – nicht unbedingt bequem, aber eine gute Lösung für alle, die sich auf der Hauptstrecke unwohl fühlen. Definitiv nichts für Kinder oder Untrainierte! Ich bin zwar keine Sportmaus, aber mit ein paar Pausen habe ich es geschafft.
Doch wer den anstrengenden Weg geschafft hat, wird mit einer wunderschönen Aussicht belohnt: ein weiter Panoramablick über das tiefblaue Meer. Wir blieben länger, genossen unser mitgebrachtes kleines Picknick und den Moment, bevor es an den mindestens genauso anstrengenden Abstieg ging.
Nach dieser sportlichen Herausforderung hatten wir uns eine Erholungspause verdient. Sandy Beach war unser nächster Halt – ein atemberaubender Strand mit mächtigen, fast beängstigenden Wellen. Hier wird schnell klar: Dieser Strand ist nichts für gemütliches Planschen. Die Strömungen sind stark, und das Wasser kann gefährlich sein, weshalb Schwimmen nur für geübte Wellenliebhaber:innen infrage kommt. Aber selbst vom Strand aus war es ein Erlebnis, den Bodyboarder:innen und Surfer:innen dabei zuzusehen, wie sie sich in die hohen Wellen stürzten. Wir legten uns in den warmen Sand, liessen die salzige Meeresbrise auf uns wirken und lauschten dem donnernden Rauschen der Brandung.
Unser letzter Stopp für heute führte uns zum Halona Blowhole Lookout, einem weiteren Naturwunder Oʻahus. Mit beeindruckender Kraft schoss das Meerwasser durch die Felsen nach oben – eine riesige, natürliche Wasserfontäne, die bei jeder grösseren Welle emporschoss. Die geheimnisvollen Lavahöhlen in der Umgebung machten den Ort noch faszinierender. Hier kann man wirklich die Zeit vergessen und den Zauber der Natur in aller Ruhe auf sich wirken lassen.






Tag 3: Westküsten-Romantik
Die Westküste Oʻahus ist rauer, wilder und weniger besucht als die anderen Teile der Insel – und genau das macht sie so besonders. Schon die Fahrt entlang der Küste war ein Erlebnis für sich: spektakuläre Klippen ragten in den Himmel, während sich das endlose Blau des Ozeans in der Ferne mit dem Horizont vereinte. Die Szenerie hatte etwas Erhabenes, fast Unberührtes, das mich sofort verzauberte.
Auf dem Weg zum Hawaii Polo Club hielten wir an zwei besonderen Orten. Die Mermaid Caves, eine versteckte Meeresgrotte, deren schimmerndes Wasser in der Sonne glitzerte, wirkten wie aus einer anderen Welt. Makua Beach, dagegen, war ein einsamer, fast menschenleerer Küstenstreifen, an dem die Zeit stillzustehen schien. Es fühlte sich an, als hätten wir diesen magischen Ort nur für uns.
Doch das Highlight des Tages wartete noch auf uns – und es wurde mehr als nur ein Erlebnis. Reiten am Strand bei Sonnenuntergang. Für meine beste Freundin war es ein lang gehegter Traum, einmal mit einem Pferd die Küste entlangzureiten. Für mich? Ehrlich gesagt war ich anfangs mehr nervös als begeistert – ich hatte noch nie auf einem richtigen Pferd gesessen. Doch das grossartige Team des Hawaii Polo Clubs nahm mir schnell die Angst. Nach ein paar Minuten fühlte ich mich sicher im Sattel, und plötzlich war da keine Unsicherheit mehr – nur noch Staunen.
Während die Sonne langsam im Meer versank und die Farben des Himmels von Orange zu Rosa wechselten, ritten wir auf unseren Pferden am Wasser entlang. Der weiche Sand unter den Hufen, das leise Rauschen der Wellen und diese unglaubliche Kulisse – es war magisch. Obwohl ich anfangs nicht ahnte, dass dieser Moment ein Traum von mir werden würde, wurde er es unbewusst doch. Tipp: Buche diesen Ritt im Voraus – besonders bei Sonnenuntergang ist er unglaublich beliebt!




Tag 4: Wandern, Gärten & ein Wasserfall
Der Tag begann mit dem Lanikai Pillbox Hike, einem der schönsten, aber auch anspruchsvolleren Trails auf Oʻahu. Schon nach wenigen Minuten wurde klar: Dieser Weg fordert einen heraus. An manchen Stellen war er so steil und schmal, dass wir uns auf allen Vieren über die Felsen hocharbeiten mussten. Für Familien mit kleineren Kindern ist dieser Hike definitiv nicht zu empfehlen – die schmalen Pfade und das Klettern erfordern volle Konzentration und Trittsicherheit. Doch oben angekommen, war alle Anstrengung vergessen: Vor uns lag ein atemberaubendes Panorama mit sanften Buchten, tiefblauem Wasser und den kleinen, vorgelagerten Mokulua-Inseln. Es war einer dieser Momente, in denen man einfach nur dasteht, tief durchatmet und sich wünscht, ihn für immer festhalten zu können.
Anschliessend ging es in den Ho‘omaluhia Botanical Garden, wo ich meine persönliche Mission hatte: das typische Instagram-Bild von der langen Allee zu machen. Um den perfekten Shot zu bekommen, mussten wir mehrfach warten, bis alle Autos durchgefahren waren und die Strasse endlich leer war. Zugegeben, das Ganze war ein wenig stressig – und sicherlich auch nicht ganz ungefährlich – aber das Endergebnis hat sich definitiv gelohnt. Abgesehen von diesem Schnappschuss bietet der Garten so viel mehr: Verschiedene thematische Bereiche laden dazu ein, die Vielfalt der tropischen Pflanzenwelt zu erkunden. Von riesigen Blättern bis zu exotischen Blüten gab es hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken – eine wunderbare Erfahrung.
Der krönende Abschluss des Tages führte uns noch tiefer ins tropische Grün: die Manoa Falls. Der Pfad dorthin glich einem geheimnisvollen Dschungelpfad, gesäumt von gigantischen Bäumen, moosbedeckten Felsen und einer fast märchenhaften Atmosphäre. Die Luft war feucht, das Blätterdach liess nur wenig Sonnenlicht durch, und jeder Schritt fühlte sich an, als würden wir eine andere Welt betreten. Und dann, plötzlich, tauchte er vor uns auf: ein rauschender Wasserfall, der sich aus rund 45 Metern Höhe in ein smaragdgrünes Becken ergoss. Es fühlte sich an wie eine Filmszene – als würde jeden Moment eine Abenteurerin aus dem Dickicht treten oder ein geheimnisvoller Schatz in der Nähe warten. Wir blieben lange, genossen die Kulisse und liessen den Moment auf uns wirken.









Tag 5: Hollywood-Magie & Traumstrände
Die Kualoa Ranch war das absolute Highlight unserer Reise. Schon bei der Ankunft hatten wir das Gefühl, eine andere Welt zu betreten: Saftig grüne Täler, dramatische Bergketten und eine Landschaft, die so filmreif wirkte, dass sie direkt aus einem Blockbuster stammen könnte. Kein Wunder, dass hier Hollywood-Klassiker wie Jurassic World und Jumanji gedreht wurden.
Für unser Abenteuer wählten wir die UTV Raptor Tour, eine Offroad-Expedition, die wir so schnell nicht vergessen würden. Nach einer kurzen Einweisung ging es los – und wir durften selbst ans Steuer! Die Strecke führte uns durch dichte Täler, vorbei an gewaltigen Berghängen und direkt zu legendären Filmkulissen. Es war ein surreales Gefühl, mitten in einer Szene aus Jurassic World zu stehen, während sich das majestätische Kaʻaʻawa Valley vor uns erstreckte. Unser Guide liess uns tief in die Filmwelt eintauchen, erzählte spannende Anekdoten zu den Dreharbeiten und zeigte uns versteckte Drehorte, die wir sonst wohl übersehen hätten.
Als die Tour endete, waren unsere Schuhe von Staub bedeckt, unsere Speicherkarte randvoll – und unsere Herzen voller Begeisterung. Tipp: Diese Tour ist sehr beliebt, also unbedingt frühzeitig buchen!
Am Nachmittag zog es uns an den Kaʻaʻawa Beach, einen dieser Strände, die man einmal sieht – und nie wieder vergisst. Feiner, weisser Sand, sanfte Wellen, und eine Kulisse, die so perfekt wirkte, dass man sie fast für eine Fototapete halten könnte. Wir liessen uns im Schatten einer Palme nieder, genossen die Ruhe und das sanfte Rauschen des Ozeans.
Voller Vorfreude kaufte ich mir am Strand eine frische Kokosnuss – für stolze 15 Dollar! Ich malte mir bereits aus, wie erfrischend der süsse Kokosnusssaft wohl schmecken würde. Doch zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass mir Kokosnusssaft einfach nicht schmeckt. Hätte ich doch lieber die Ananas genommen…







Tag 6: Surfen & Waikīkī entdecken
Am Morgen des sechsten Tages erfüllte ich mir einen Traum: Surfen am weltberühmten Waikīkī Beach, dem Ort, an dem das moderne Surfen seinen Ursprung hat. Hier ritt bereits Duke Kahanamoku, der „Vater des Surfens“, die Wellen – ein absolut magischer Ort für mein erstes Surferlebnis.
Mit der Surfschule „Star Beachboys“ fühlte ich mich bestens aufgehoben, und schon nach ein paar Versuchen erwischte ich meine erste kleine Welle. Der Moment, als ich aufstand und tatsächlich für ein paar Sekunden über das Wasser glitt, war unbeschreiblich. Euphorie, Stolz, pure Freude – alles auf einmal! Ich verstand sofort, warum Surfen hier nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung ist. Ein absolutes Must-Do für alle, die Hawaii wirklich erleben wollen!
Nach so viel Action brauchten wir eine kleine Stärkung – und die fanden wir in Form von Malasadas von Leonard’s Bakery. Diese fluffigen, warmen Teigbällchen, aussen leicht knusprig, innen himmlisch weich, sind eine Sünde wert.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Kakaʻako, dem kreativen Viertel von Honolulu. Hier reihten sich bunte Street-Art-Meisterwerke aneinander, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Wir schlenderten durch die Strassen, entdeckten immer neue Details und machten unzählige Fotos – ein echter Kontrast zu den natürlichen Wundern der Insel, aber nicht weniger faszinierend.
Ein kleiner Geheimtipp zum Entspannen: Ein versteckter Pool am Ala Moana Beach Park. Abseits der Touristenströme fanden wir diesen ruhigen Ort, an dem das Wasser sanft plätscherte und die Nachmittagssonne golden über den Palmen tanzte. Perfekt, um die Eindrücke des Tages wirken zu lassen.
Der Tag endete mit einem spektakulären Feuerwerk am Waikīkī Beach, das jeden Freitagabend stattfindet – ein magisches Erlebnis, das diesen Tag perfekt abrundete.




Tag 7: North Shore erleben
Unseren letzten Tag verbrachten wir an der North Shore – das Paradies für Strandliebhaber. Nach einer frischen Acai Bowl vom Sunrise Shack ging es nach Haleʻiwa, einer charmanten Surferstadt mit bunten Holzhäusern, kleinen Boutiquen und diesem einzigartigen und entspanntem Flair. Kein Wunder, dass dieser Ort als Inspiration für den Disney-Film Lilo & Stitch diente – der O’hana-Vibe ist hier überall zu spüren.
Doch Haleʻiwa ist nicht nur für seinen Charme bekannt, sondern auch für eine ganz besondere Leckerei: Matsumoto Shave Ice. Die wohl berühmteste Eisdiele Oʻahus zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an, die sich in langen Schlangen geduldig auf eine bunte, eisige Erfrischung freuen. Lilikoi (Passionsfrucht), Guave, Ananas – ein Geschmack von Hawaii in seiner süssesten Form!
Weiter ging es zu den Stränden der North Shore, wo wir die beeindruckende Kraft des Ozeans hautnah zu spüren bekamen. Am Makua Beach unterschätzte ich die Wellen – ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und ich wurde unsanft ans Ufer gespült. Eine kleine Schramme am Bein als Andenken – aber auch eine wertvolle Lektion, die Macht des Meeres niemals zu unterschätzen.
Ein absolutes Highlight war unser Stopp am Laniakea Beach, auch Turtle Beach genannt. Hier legen sich regelmässig hawaiianische Meeresschildkröten (Honu) in den Sand, um sich in der Sonne zu wärmen. Majestätisch ruhten die riesigen Schildkröten am Ufer, während andere sanft durch das glasklare Wasser glitten. Ein Moment voller Ehrfurcht und Dankbarkeit – was für ein unglaubliches Geschenk der Natur, diese sanften Riesen aus nächster Nähe beobachten zu dürfen.
Den Nachmittag verbrachten wir im Polynesian Cultural Center, wo wir in die faszinierende Welt der polynesischen Kulturen eintauchten. In verschiedenen Workshops erlebten wir die Vielfalt der Inselvölker hautnah – von traditionellen Tänzen bis hin zu kunstvollen Handwerksarbeiten. Den krönenden Abschluss bildete eine Abendshow mit Musik, Tanz und spektakulären Feuereffekten – ein würdiges Finale für unsere Reise.





Als wir am Abend zurück nach Waikīkī fuhren, wurde uns bewusst, wie unglaublich facettenreich Oʻahu ist – und wie schwer es uns fiel, Abschied zu nehmen. Von wilder Natur bis zu lebendigen Städten, von Adrenalinkicks bis zu Momenten der völligen Ruhe – Hawaii hat uns verzaubert.