Reiselust liegt uns offenbar im Blut – das legt zumindest eine aktuelle Studie von Booking.com nahe, die das Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer unter die Lupe genommen hat. Ob Badeferien, Aktivurlaub oder Solo-Abenteuer: Das Reiseverhalten hierzulande verändert sich stetig. Die Umfrage zeigt spannende Trends auf, die einen Blick auf die aktuellen Feriengewohnheiten und die Pläne der Schweizerinnen und Schweizer für 2025 ermöglichen.
Alleine unterwegs: Solo-Reisen sind angesagt
Ob zur Selbstfindung, zur Ruhe oder ganz einfach aus Unabhängigkeit – Alleinreisen liegen im Trend. Laut der Booking.com-Umfrage war 2024 rund ein Viertel der befragten Schweizer:innen alleine unterwegs. Besonders beliebt ist der Solo-Trip bei der Gen Z (18–28 Jahre), von der ganze 28 % angaben, alleine verreist zu sein. Aber auch bei den Boomern (61+ Jahre) war diese Reiseform überraschend stark vertreten: Hier war die meistgenannte Reiseart im vergangenen Jahr ebenfalls das Alleinreisen.
Warum alleine verreisen? Während viele der Jüngeren Zeit für sich selbst brauchten, war es bei den Boomern eher der Wunsch, sich nicht nach anderen richten zu müssen. Und der Trend hält an: Für 2025 planen weiterhin rund 24 % der Befragten eine Alleinreise – ein klares Zeichen dafür, dass Selbstbestimmung in den Ferien an Bedeutung gewinnt. Übrigens kannst du hier die Vor- und Nachteile von Solo-Travel und Gruppenreisen nachlesen.

Strand oder Städtereise? Warum nicht beides?
Bei der Wahl der Reiseart herrscht ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Citytrips und Badeferien. Beides steht bei den Schweizer Reisenden hoch im Kurs – und das spiegelt sich auch in den beliebtesten Flugzielen des vergangenen Jahres wider: Tunis, Mailand, Koh Samui, Phuket und Bali. Pulsierende Städte ebenso wie entspannte Küstenorte punkten.

Generationen mit unterschiedlichen Reisemotiven
Ein überraschender Trend zeigt sich bei den Reisenden über 60 Jahre: Ein Viertel dieser Altersgruppe entschied sich 2024 für einen Aktivurlaub – ein Zeichen dafür, dass Abenteuerlust und körperliche Betätigung längst nicht nur jüngeren Generationen vorbehalten sind.
Warum verreisen Menschen überhaupt? Die Antworten darauf fallen je nach Altersgruppe ganz unterschiedlich aus. Die Mehrheit der Gen Z sieht das Reisen als Möglichkeit, neue Orte zu entdecken – das klassische Abenteuer steht hier im Vordergrund. Die Generation X (45–60 Jahre) und die Boomer-Generation hingegen schätzen vor allem Erholung und Naturerlebnisse. Entspannung ist auch für viele Millennials (29–44 Jahre) zentral – insbesondere als Gegenpol zum oftmals stressigen Alltag.
Diese Unterschiede zeigen, wie vielfältig die Bedürfnisse und Erwartungen an eine Reise sein können – und dass Reisen heute weit mehr ist als ein Tapetenwechsel.
Worauf es bei der Zielwahl wirklich ankommt
Reiseziel ist nicht gleich Reiseziel – und bei der Auswahl spielen ganz bestimmte Faktoren eine entscheidende Rolle. Sicherheit vor Ort steht für fast die Hälfte der Befragten (49 %) an oberster Stelle – ein Zeichen dafür, dass ein unbeschwerter Aufenthalt Priorität hat. Fast ebenso wichtig ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 47 % legen Wert darauf, dass sich die Reise auch finanziell lohnt – sei es durch faire Unterkunftspreise oder lohnende Ausflugsmöglichkeiten. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder wachsender Kosten im Alltag gewinnt dieser Aspekt weiter an Bedeutung.
Nicht zuletzt beeinflusst auch die lokale Küche die Wahl des Ferienortes. Für 43 % der Befragten ist gutes, authentisches Essen ein Muss – denn kulinarische Erlebnisse gehören für viele untrennbar zum Reisen dazu.

Sorgenfrei unterwegs? Nicht ganz
So gross die Vorfreude aufs Reisen auch ist – ein wenig Unsicherheit reist oft mit. Besonders verbreitet ist die Sorge, am Ferienort krank zu werden – 46 % der Befragten gaben dies als grösste Angst an. Die älteren Generationen fürchten sich darüber hinaus vor schlechtem Wetter. 46 % der Befragten suchen bewusst Destinationen mit angenehmen klimatischen Bedingungen – sei es Sonnengarantie am Strand oder frische Bergluft bei Wanderferien. Bei der Gen Z ist vor allem die Angst vor Diebstahl ein grosses Thema. Und ganz unabhängig vom Alter gilt: Überfüllte Orte und Massentourismus trüben bei rund einem Drittel der Reisenden die Freude an der Auszeit.

So individuell wie die Menschen, so unterschiedlich ihre Reisen
Ob alleine oder in Gesellschaft, Strand oder Stadt, Abenteuer oder Entspannung – das Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer ist ebenso facettenreich wie die Reisenden selbst. Die Ergebnisse der Booking.com-Studie zeigen, dass sich nicht nur Destinationen und Reisearten verändern, sondern auch die Motivation dahinter.
Was bleibt, ist die Lust, die Welt zu entdecken – auf ganz persönliche Art. Und ob das in einem Boutique-Hotel am Mittelmeer, bei einem Wandertrip durchs Engadin oder bei einem Solo-Citytrip in Lissabon geschieht, ist letztlich nur eine Frage des individuellen Geschmacks.