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Aktuell sorgt die sogenannte «Airport Theory» auf TikTok für Aufsehen. Dabei versuchen Reisende, lediglich 15 Minuten vor Abflug am Flughafen einzutreffen und dennoch rechtzeitig das Gate zu erreichen. Doch wie praktikabel ist dieser Ansatz wirklich?​

Was steckt hinter der «Airport Theory»?

Traditionell wird empfohlen, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, um genügend Zeit für Check-in, Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrollen einzuplanen. Die «Airport Theory» hingegen propagiert, dass ein Zeitfenster von nur 15 Minuten ausreicht, um all diese Prozesse zu durchlaufen und pünktlich am Gate zu sein. Zahlreiche TikTok-Nutzer haben diese Theorie getestet und ihre Erfahrungen geteilt. Einige berichten von erfolgreichen Sprints durch den Flughafen, während andere ihren Flug verpassten und die Strategie infrage stellen.​

Experten warnen vor Risiken

Flughafenbehörden und Reiseexperten äussern gegenüber diversen Medien Bedenken. Zwar können erfahrene Reisende, die mit den Abläufen vertraut sind und beispielsweise online einchecken, Zeit sparen, aber: Ein Zeitfenster von 15 Minuten sei unrealistisch – gerade für Check-in, Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrolle werden in der Regel deutlich mehr Zeit benötigt. Die Dauer der Abläufe am Flughafen kann nämlich stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Flughafengrösse und -auslastung: Grössere Flughäfen mit höherem Passagieraufkommen erfordern oft längere Wege und Wartezeiten.​
  • Reisezeitpunkt: Zu Stosszeiten, wie Ferienbeginn oder Feiertagen, sind die Wartezeiten in der Regel länger.​
  • Unvorhersehbare Ereignisse wie zusätzliche Sicherheitskontrollen oder technische Probleme, die jederzeit auftreten können.​
Verspätungen, hohes Passagieraufkommen, technische Probleme: An Flughäfen keine Seltenheit.

Und wer jetzt denkt, die «Airport Theory» ist schon wild – hier kommen vier weitere TikTok-Trends, die in der Reisebranche für mehr Chaos sorgen als ein verpasster Anschlussflug:

Check-in Chicken: Sitzplatzroulette beim Online-Check-in

Wer spät kommt, sitzt besser? Genau das hoffen die Anhänger:innen des „Check-in Chicken“-Trends. Sie warten beim Online-Check-in bis zur letzten Sekunde, in der Hoffnung, dass ihnen dann automatisch ein Premium-Platz (zum Beispiel mit mehr Beinfreiheit in der Notausgangsreihe) zugeteilt wird. Vor allem bei Billigairlines wie Ryanair oder Wizz Air kursierten dazu zahlreiche TikToks – manche mit Erfolgsgarantie, andere mit Desaster-Potenzial.

@cheapholidayexpert

Was this too last minute?! 😰 🛫 Send this to someone who loves to leave checking in a little too late… 🙈 🐔 WHAT IS CHECK IN CHICKEN? 🐔 Check in Chicken is when you leave your online check in for Wizz Air and Ryanair late in the hope that you get allocated a better seat. 💺 WHY DO YOU GET A BETTER SEAT IF YOU L EAVE CHECK IN LATE? 💺 Wizz Air and Ryanair both do three things: 1. They charge for seats 2. They actively split up people travelling together 3. They often place people in ‘bad seats’ – i.e. middle seats and those away from the exits All of this means that as time ticks on, often the seats that are left available are the ‘good seats’ – i.e. upfront and extra legroom 🤔 DOES IT ACTUALLY WORK? 🤔 Yep! I actually can’t remember the last time I didn’t get an extra legroom seat because of doing this!! ⚠️ BUT WHAT’S THE RISK? ⚠️ The small risk – as you have seen in this video – is that you leave check in too late and there’s no seats left. This is because airlines can overbook planes due to the chance that a small percentage of passengers won’t show up for the flight. Now, technically the airline shouldn’t automatically boot off those that were last to check in – they’re supposed to ask if anyone is willing to give up their seat first (they get another flight plus compensation so some may well go for it) but often they just stick it on those who have left check in chicken a little too late… 😭 HOW BIG IS THE RISK?! 😭 Wizz Air and Ryanair both have a fairly high average load factor – around 94% – and so planes are often close to full. However, it is true that some passengers don’t show up and there are still plenty of flights that aren’t completely full. Overall, they wouldn’t overbook if they were losing money on the situation – which they would be if it happened often since they’d need to rebook your flight, put you up in accommodation if needed and give you compensation. 💁‍♀️ MY TOP TIP 💁‍♀️ Don’t leave Check in Chicken until the last moment – you need to be checking the seating plan throughout the day and check in when only good seats are left! 📣 LET ME KNOW… Would you do this?! And has anyone ever been on an overbooked plane?! #wizzair #checkin #overbookedflight

♬ original sound – Cheap Holiday Expert

Doch das vermeintlich clevere Zögern hat Nebenwirkungen: Wenn zu viele das Spiel spielen, drohen Überbuchungen, Chaos beim Boarding – oder am Ende gar kein Platz mehr. Für das Bodenpersonal heisst das: Stress. Für Mitreisende: Verwirrung. Für Spieler:innen? Im schlimmsten Fall ein ungeplanter Flughafentag.

Seat Squatting: Wenn Reisende Sitzplatz-Bingo spielen

Noch dreister geht’s beim sogenannten „Seat Squatting“ zu. Hier setzen sich Passagiere absichtlich auf einen besseren Platz im Flugzeug – also Fenster statt Mittelreihe oder gleich Business statt Economy. Motto: Erstmal hinsetzen, vielleicht bleibt es ja unbemerkt. Vielleicht sagt niemand was. Vielleicht klappt das Upgrade ja „gratis“.

Was in TikToks unterhaltsam aussieht, sorgt in der Kabine oft für Stress: Streit um Sitze, genervte Passagiere, gestresste Crew. Wer sich weigert, den fremden Platz zu räumen, riskiert sogar, aus dem Flieger zu fliegen. TikTok-Views vs. realer Ärger? Die Antwort ist eindeutig.

Skiplagging: Der Hack mit dem verstecktem Ziel

Ein Flug von Zürich nach Paris ist teuer. Aber Zürich – Madrid mit Zwischenstopp in Paris ist viel günstiger. Willkommen beim „Skiplagging“, auch bekannt als „Hidden City Ticketing“. Die Idee: Das Flugticket wird nur bis zum Zwischenziel genutzt, der Rest der Reise – samt Weiterflug – einfach ignoriert. TikTok machte den Trick 2023 berühmt.

@mycation.travel

Skiplagging is all the rage: book a long-haul flight, get off at the first stopover and enjoy your vacation with the money you save. Sounds tempting, doesn’t it? But be careful – this trick has its pitfalls! We did some research for you and asked lawyer Rolf Metz. His warning is clear: skiplagging is in a legal gray area. Most airlines stipulate in their conditions of carriage that flights must be taken in the order booked. Anyone who breaks this rule risks legal problems, return flight cancellations or even permanent bans from the airline. What do you think – clever money-saving tip or risky trend? #mycation #fürdich #fyp #skiplagging #travelhacks

♬ Originalton – mycation

Airlines wie Lufthansa oder United sehen im „Skiplagger“ nicht den cleveren Sparfuchs, sondern den Vertragstrickser – und reagieren entsprechend scharf: Flugverbote, Ticket-Stornos, verschärfte Regeln. Und für alle, die’s ausprobieren wollen: Vorsicht: In diesem Artikel erfährst du mehr zum gefährlichen Trave-Hack.

AirDrop-Streich: Wenn schlechte Witze eskalieren

Der vielleicht gefährlichste TikTok-Trend im Reisekosmos? Der sogenannte „AirDrop-Bombenstreich“. Dabei werden im Flugzeug während des Boardings über Apple AirDrop schockierende Bilder oder Nachrichten verschickt – oft mit Anspielungen auf Bomben, Notfälle oder Terror. Als „Witz“. Für den viralen Effekt.

@memezar

Someone said: are you serious right now bro 😂 #memezar #foryoupage #foryou #airplane #airdrop #funny

♬ original sound – Memezar

Was folgt, ist alles andere als lustig: Evakuierungen, Flugabbrüche, Notlandungen, Polizeieinsätze am Zielort. Airlines weltweit mussten solche Fälle in den letzten Jahren mehrfach melden – mit realen Sicherheitsrisiken, verängstigten Passagieren und riesigen Verspätungen als Folge. Was online nur Sekunden dauert, bringt offline ganze Flughäfen aus dem Takt. Und zeigt: Die Grenze zwischen Content und Konsequenz ist manchmal schmaler als eine Economy-Reihe.

Emel Akdag

Random Reiserin

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