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In den 1960er- und 70er-Jahren galt der Hippie Trail als eine der aufregendsten Reiserouten der Welt. Er lockte junge Abenteurer aus Europa und Nordamerika auf eine einmalige Reise voller Freiheit und Entdeckungen. Von Istanbul bis Kathmandu führte der Trail durch Länder wie Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien. Heute ist der klassische Hippie Trail aufgrund geopolitischer Veränderungen nicht mehr in seiner ursprünglichen Form befahrbar, aber Teile der Route lassen sich immer noch entdecken.

Backpacker in Nepal (Pexels).

Entstehung und Bedeutung der Route

Der Hippie Trail – kaum eine andere Route steht so sehr für die Rebellion, die Abenteuerlust und das Freiheitsgefühl der 1960er- und 70er-Jahre. Der Hippie Trail war die erste grosse Backpacker-Route, die in den 1960er-Jahren von jungen Leuten aus Europa und Nordamerika bereist wurde. Sie zog sich von Europa über den Nahen Osten bis nach Indien und Nepal. Auf der Suche nach Spiritualität, kulturellem Austausch und günstigem Reisen wählten viele den Landweg – oft mit alten VW-Bussen oder überfüllten Bussen. Die Reise wurde zu einem Symbol für Freiheit, Abenteuer und den Bruch mit gesellschaftlichen Konventionen.

Merkmale der Route

  • Region: Ursprünglich führte der Hippie Trail von Europa über den Nahen Osten nach Süd- und Zentralasien, mit Endzielen wie Goa oder Kathmandu.
  • Dauer: Je nach Route dauerte die Reise mehrere Wochen bis Monate.
  • Budget: In den 1960er-Jahren war die Strecke äusserst günstig; heute variieren die Kosten je nach Land, sind aber vor allem in Südasien noch erschwinglich.
  • Transport: Damals waren alte Autos oder Überlandbusse die beliebtesten Fortbewegungsmittel; heute sind Flüge und lokale Busse üblich.
  • Reisefreundlichkeit: Gute touristische Infrastruktur in Teilen der Strecke, doch einige Länder sind schwer zugänglich geworden.

Die komplette Route  

Die gesamte Route des Hippie Trails

TÜRKEI

  • Kappadokien: Surrealen Landschaften aus Feenkaminen, Höhlenwohnungen, unterirdischen Städten und Heissluftballonfahrten zum Sonnenaufgang.
  • Ephesus: Eine der am besten erhaltenen antiken Städte der Welt.

Iran

AFGHANISTAN

  • Bamiyan: Einst Heimat der berühmten Buddha-Statuen, die heute Ruinen sind, aber immer noch spirituelle Atmosphäre versprühen.
  • Kabul: Ein pulsierendes Zentrum aus Basaren, Teehäusern und einer vielfältigen Kultur, eingebettet zwischen den Bergen.
  • Kandahar: Eine der ältesten Städte der Welt, in der die Geschichte Alexanders des Grossen und islamische Traditionen lebendig sind.

Pakistan

  • Khyber-Pass: Der historische Übergang zwischen Pakistan und Afghanistan, durch den Reisende die Spuren der alten Handelswege verfolgten.
  • Karachi: Eine pulsierende Hafenstadt am Arabischen Meer. 
  • Hunza-Tal: Umgeben von den schneebedeckten Gipfeln des Karakorum ist dieses Tal ein ruhiges Paradies.
  • Lahore: Die kulturelle Hauptstadt mit prächtigen Mogul-Gärten.

Indien

  • Goa: Das klassische Ziel der Hippies, bekannt für seine Strände, Psytrance-Partys und spirituelle Retreats.
  • Varanasi: Die spirituelle Hauptstadt Indiens am Ganges. Erlebe heilige Zeremonien und die tiefe Verbindung zu den indischen Traditionen.
  • Rishikesh: Die Welthauptstadt des Yoga, ein Rückzugsort für Meditation und Selbstfindung.
  • Pushkar: Ein heiliger Ort rund um einen kleinen See, berühmt für seine Tempel und die meditative Stimmung.

NEPAL

  • Kathmandu: Der Durbar-Platz und die Umgebung von Thamel waren das ultimative Ziel für viele Hippie-Trail-Reisende. Heute noch immer ein Paradies für Backpacker und spirituell Suchende.
  • Pokhara: Der Ausgangspunkt für Trekking-Touren im Himalaya – perfekt für Naturliebhaber und Abenteurer.
  • Lumbini: Der Geburtsort Buddhas, ein spiritueller Pilgerort mit antiken Ruinen.

Der Hippie Trail war für viele Backpacker nicht nur ein Weg, sondern ein Symbol für Freiheit, Rebellion und kulturellen Austausch. Junge Menschen suchten entlang der Route Selbstfindung und die Begegnung mit exotischen Kulturen – ein Kontrast zur westlichen Konsumgesellschaft. Politische Unruhen, insbesondere in Iran und Afghanistan ab 1979, unterbrachen jedoch die klassische Strecke, die heute nur noch teilweise bereist werden kann. Aktuell führt der Trail vor allem über Pakistan, doch komplizierte Grenzübergänge und logistische Herausforderungen prägen die Reise.